Von der Fraktions.BS zur Diskussion gestellt: Superblocks – intelligente Verkehrsführung für eine bessere Lebensqualität

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„Die Frage, wie Straßen attraktiver für Fußgänger:innen werden, beschäftigt die Stadt Braunschweig in letzter Zeit immer wieder: Auf der Kastanienallee und im Madamenweg wurden die Fußwege verbreitert und im Magniviertel der Durchgangsverkehr reduziert. In der Altmühlstraße wurde eine Schulstraße eingerichtet und für das Östliche Ringgebiet fordert die Initiative ‚Stadt für alle‘, autofreie Sommerstraßen auszuweisen“, beschreibt Thomas Behrens, verkehrspolitischer Sprecher von die FRAKTION.BS, die aktuelle Situation. „All diese Maßnahmen sorgten für Kontroversen, weil sie mit Einschränkungen für Rad- oder Autofahrer:innen verbunden sind.“

Im Mobilitätsentwicklungsplan seien zwar übergeordnete Konzepte vorgesehen, um den Verkehr in Wohngebieten neu zu ordnen, aber bisher fehlten entsprechende Vorschläge aus der Verwaltung.

„Deshalb machen nun wir einen Vorschlag. Mit einer Anfrage im Mobilitätsausschuss regen wir an, so genannte Superblocks zu planen“, so Behrens weiter.

Bei Superblocks handelt es sich um Straßenblöcken, die aus drei mal drei Häuserblocks bestehen. Der Hauptverkehr wird auf die Straßen um die jeweiligen Superblocks geführt uns durch eine geschickte Kombination von Einbahnstraßen und Diagonalsperren kann der Autoverkehr die Wohnviertel nicht mehr durchqueren. Anwohnende können mit ihren Autos lediglich in verkehrsberuhigte Zonen ein und ausfahren. So entsteht Raum für Aufenthaltsbereiche mit Sitzgelegenheiten, Pflanzen oder auch Spielgeräten für Groß und Klein.

„Bereits in den frühen 2000er-Jahren wurden Superblocks in Barcelona bei der Stadtplanung berücksichtigt und werden seitdem in immer mehr Städten in Europa eingeführt“, so Behrens weiter. „Wir müssen in Braunschweig offen für solche Ansätze sein, um bei einer modernen Stadtentwicklung nicht den Anschluss zu verlieren.

„Wenn jeder mit jedem Verkehrsmittel durch jede Straße fährt, ist niemandem geholfen“, stellt Behrens fest. Die Vorteile einer konsequenten Trennung der Verkehre seien nicht von der Hand zu weisen, zählt er auf: weniger Luftverschmutzung und weniger Lärm, sicherere Straßen für Rad und Fußgänger eine bessere Aufenthaltsqualität für die Anwohner:innen durch Sitzgelegenheiten, Grünflächen und Plätze.

 „In einem ersten Schritt wollen wir von der Stadt wissen, ob sie sich schon mit anderen europäischen Städten ausgetauscht hat, wie dort der Verkehr in Wohngebieten beruhigt wird und in welchen Braunschweiger Quartieren sie den größten Nutzen von Superblocks sieht“, beschreibt Behrens das geplante Vorgehen der Gruppe Die FRAKTION.BS. „Je nachdem, wie die Antworten aussehen werden, werden wir unser weiteres Vorgehen planen.“

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