In zahlreichen europäischen Städten werden innovative Konzepte zur Verkehrsberuhigung in Wohnquartieren wie zum Beispiel Sommerstraßen und Superblocks erfolgreich eingesetzt, um die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu steigern, den Fuß- und Radverkehr zu fördern sowie die Lebensqualität in den Quartieren zu verbessern. Auch in Braunschweig verfolgt die Stadt im Mobilitätsentwicklungsplan (MEP) ambitionierte Ziele zur Reduzierung des motorisierten Verkehrs und zur Aufwertung des öffentlichen Raums. Daher ist es von Interesse, wie die Stadt Braunschweig in den vergangenen Jahren Erfahrungen und Best Practices aus anderen europäischen Städten aufgenommen hat und welche Rolle Konzepte wie Superblocks künftig bei der Umsetzung der städtischen Ziele spielen könnten.
Vor diesem Hintergrund bitten wir die Verwaltung um die Beantwortung der folgenden Fragen:
- Wie hat sich die Verwaltung in den letzten fünf Jahren mit anderen europäischen Kommunen zu dem Thema Verkehrsberuhigung in Wohnquartieren ausgetauscht?
- Welchen Beitrag können Superblocks zur Realisierung der im Mobilitätsentwicklungsplan formulierten Ziele der Stadt Braunschweig leisten, insbesondere der Maßnahme Nr. R2 “Umgestaltung von Innenstadtstraßen”?
- Wo in Braunschweig können Superblocks – eventuell als Weiterentwicklung einzelner Sommerstraßen – einen Beitrag zu mehr Aufenthaltsqualität in Wohnquartieren leisten?
Die Antwort der Verwaltung
Zu 1.:
Es werden regelmäßig Seminare und Vorträge sowie Exkursionen verschiedener Institutionen – hauptsächlich national, aber vereinzelt auch international – angeboten, an denen die Verwaltung teilnimmt. Auf diesen Veranstaltungen werden Best-Practice Beispiele sowie die Herausforderungen in den Projekten dargestellt und sie bieten darüber hinaus eine Dialogplattform für den direkten Austausch. Zudem nimmt die Verwaltung die Gelegenheit wahr, an studentischen Vorträgen der TU Braunschweig teilzunehmen. Damit bleibt sie sowohl über den Stand der Forschung als auch über neue wissenschaftliche Erkenntnisse informiert.
Zu 2.:
Die Grundidee von Superblocks ist, den Kfz-Durchgangsverkehr mithilfe von Modalfiltern zu verhindern, aber weiterhin eine Durchlässigkeit für den nichtmotorisierten Verkehr sicherzustellen, um diese Mobilitätsformen zu fördern und zu stärken. Durch die Vermeidung von Durchgangsverkehr wird eine Verkehrsberuhigung in Quartieren erreicht, sodass der Straßenraum vielfältiger genutzt werden kann. Grundsätzlich können daher die im Mobilitätsentwicklungsplan 2035+ formulierten Ziele neben einer Vielzahl von weiteren Maßnahmen durch die Vermeidung von Durchgangsverkehr unterstützt werden.
Zu 3.:
Dazu liegen der Verwaltung derzeit keine Planungen vor. Ressourcen für die Erstellung derartiger Planungen stehen nicht zur Verfügung.