Frauen an die Nacht

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Beschlussvorschlag:

Der Rat der Stadt möge beschließen, dass jeweils an einem Freitagabend im Monat nur Frauen (FLINTA*) die Innenstadt und die sogenannte „Partymeile“ betreten dürfen. Es wird männlichen Bürgern ausdrücklich verboten, diese Bereiche zu betreten. Sie haben die Innenstadt zu verlassen oder in ihren Wohnstätten zu bleiben. 


Sachverhalt:

Der Schlüssel in der geballten Faust, das Pfefferspray in der Manteltasche oder eine Freundin am Telefon, sind für viele Frauen Normalzustand, wenn sie nachts alleine unterwegs sind. Laut einer Studie des BKA (Sicherheit und Kriminalität in Deutschland) fühlen sich Frauen nachts in der Öffentlichkeit deutlich unsicherer als Männer: Mehr als die Hälfte der befragten Frauen meiden nachts bestimmte Orte oder Verkehrsmittel. *¹
Was könnte die Stadt Braunschweig dagegen tun?

Wenn von einer sogenannten „Ladies Night“, gesprochen wird, gibt es für Frauen meist einen gratis Begrüßungssekt und vielleicht Gratiseintritt in den Club. Das Ganze wird beworben mit viel pink und viel Glitzer. Ziel dahinter ist natürlich mehr Umsatz (FDPler hassen diesen Trick). Angebote für Frauen sind meist nur dazu da, sie in einen Club oder zu einem Event zu locken, denn mehr Frauen bieten auch mehr Flirtmaterial für Männer. Leider endet der Abend für Frauen dann immer wieder mit einem neuen Eintrag in der Liste von Übergriffserfahrungen. Da bleibt manche Frau lieber gleich zuhause, denn was Frauen leider eher bräuchten für die Partynacht, wären ein Gratistest gegen K.O.-Tropfen, sichere Nachhausewege und Party-Locations mit einem geschulten Awareness-Team.

Die Influencerin Isabell Gerstenberger hat ihre Follower*innen die Frage gestellt: „An die Männer: Was würdet ihr machen, wenn es 24 Stunden keine Frauen gäbe?“ Und: „An die Frauen: Was würdet ihr machen, wenn es 24 Stunden keine Männer gäbe?“., Während für die Männer dies höchstens bedeuten würde mal wieder mit den Männern ohne ihre Freundin ordentlich einen trinken zu gehen, haben die meisten Frauen daraufhin geschrieben, sie könnten endlich einmal nachts ohne Angst unterwegs sein. In einem Interview sagte Isabell selbst als Antwort auf ihre Frage, was sie dann machen würde: „Ich würde rausgehen und das Leben genießen. Ich würde oberkörperfrei rumlaufen und abends mit meinen Mädels im Park liegen, mitten in der Stadt. Einfach befreit unterwegs sein in der Öffentlichkeit. Und ich würde das anziehen, was ich möchte […].“ *²

Wenn es für die Stadt zu teuer ist, Nachttaxis für Frauen zu subventionieren,  bei der Beleuchtung von Angst-Orten lieber Strom gespart wird und Awareness-Schulungen für Clubmitarbeiter:innen als Privatsache gelten, bleibt nur eine Möglichkeit, um Belästigungen, Übergriffe und unangenehme Situationen im Nachtleben zu stoppen: Eine richtige Ladies Night. Deshalb fordern wir: Frauen an die Nacht und wenigstens einmal im Monat ein Ausgehverbot für Männer.

Damit die Männer in der Zeit etwas Sinnvolles zu tun haben, wären Awareness-Schulungen und Workshops zur kritischen Männlichkeit denkbar, wie „Meine Hand bleibt bei mir“ oder auch „Warum es gar nicht so cool ist, mit dem Sportwagen durch die Innenstadt zu rasen“.
 

*¹ https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Forschung/ForschungsprojekteUndErgebnisse/Dunkelfeldforschung/SKiD/Ergebnisse/Ergebnisse_node.html

*² https://www.deutschlandfunkkultur.de/kommentar-feminismus-internationaler-weltfrauentag-100.html

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