Immer weniger Sozialwohnungen in Braunschweig mit ungleicher Verteilung auf die Stadtbezirke

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Bezahlbarer Wohnraum und besonders Sozialwohnungen sind in Braunschweig kaum zu bekommen, obwohl Verwaltung als auch Politik mit verschiedenen Maßnahmen versuchen dagegen zu steuern.

„Es stellt sich aber die Frage, ob wirklich genug getan wird“, so der Vorsitzende der FRAKTION BS.- Die Linke, Volt, Die PARTEI, Kai Tegethoff. „Sieht man sich die Zahlen genauer an, was wir getan haben, muss man daran zweifeln.“

So sank die Zahl der Sozialwohnungen in Braunschweig von 4.326 im Jahr 2015 auf 3.054 im Jahr 2021. Ein Rückgang um rund 30% in nur sechs Jahren.

Zudem ist auf Basis der Zahlen aus 2016 festzuhalten, dass die Sozialwohnungen extrem ungleich über die Stadt verteilt sind. Während sich rund 60% in der Weststadt befinden (rund 10% der Braunschweiger Bevölkerung leben dort), gibt es in einer Vielzahl von Stadtteilen gar keine oder nur sehr wenige Sozialwohnungen.

Dazu die sozialpolitische Sprecherin von Die FRAKTION. BS – Die Linke., Volt, Die PARTEI, Gisela Ohnesorge: „Schon 2018 (damals als Linksfraktion) haben wir auf eine Studie des Wissenschaftszentrums für Sozialforschung verwiesen. Dort wurde festgestellt, dass in Braunschweig Arm und Reich nicht mehr Tür an Tür wohnen, sehr viel stärker als in anderen Städten. Dass 60% der Sozialwohnungen in der Weststadt zu finden sind, belegt das anschaulich.“

Bei der Auswertung der Zahlen wurde aber auch ein weiteres Problem offensichtlich: widersprüchliche sowie veraltete Zahlen oder gar keine. Obwohl dieselbe Gesellschaft InWIS alle Daten erhoben hat, gibt es für die Jahre 2016 bis 2018 unterschiedliche Zahlen zu den Sozialwohnungen. Die Darstellung der räumlichen Verteilung stammt aus dem Jahr 2016, ist also veraltet. Nicht vorhanden ist eine Darstellung, welche Gesellschaften oder Eigentümer überhaupt Sozialwohnungen vorhalten.

Dazu Ohnesorge abschließend: „Wir wissen, dass unsere städtische Niwo mit einem Anteil am Gesamtwohnungsmarkt von 5% rund 30% der Sozialwohnungen vorhält. Wir nehmen weiter an, dass sich die beiden Genossenschaften – BBG und Wiederaufbau – mit weiteren 8% am Braunschweiger Wohnungsmarkt ebenfalls engagieren. Was aber die restlichen 87% der Eigentümer tun oder nicht tun, wissen wir nicht. Daher haben wir zum Sozial- und Planungsausschuss fünf Anfragen eingebracht. Damit wollen wir einerseits die Dringlichkeit für mehr Sozialwohnungen verdeutlichen und andererseits die Datenlage so verbessern, dass zielführende Ratsbeschlüsse gefasst werden können.“


Unsere Anfragen:

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